Als ich am Montagabend zum Kölner Dom komme, wird schnell klar: Diese Party wird historisch. Tausende FC-Fans in Rot-Weiß strömen zusammen, jubeln, singen und feiern den Aufstieg ihres 1. FC Köln in die Bundesliga. Nach dem entscheidenden 2:1-Sieg gegen Bochum am Wochenende ist die Euphorie greifbar. «Kölle, Kölle, Kölle», schallt es durch die Domstadt. Eine aktuelle Polizeischätzung spricht von über 15.000 Menschen, die sich rund um den Dom versammelt haben.
Die Luft vibriert förmlich vor Freude. «Nach dem Abstieg letztes Jahr war ich am Boden zerstört», erzählt mir Daniel (42), der mit seiner Familie gekommen ist. «Aber jetzt sind wir zurück, wo wir hingehören.» Viele Fans teilen diese Emotionen. Die Mannschaft trifft gegen 19:30 Uhr ein und wird von einem ohrenbetäubenden Jubel empfangen. Trainer Steffen Baumgart, mit seiner charakteristischen Schiebermütze, wirkt sichtlich gerührt.
Besonders bewegend ist der Moment, als Kapitän Jonas Hector das Mikrofon ergreift: «Was ihr hier veranstaltet, ist unglaublich. Ihr seid der Grund, warum wir heute hier stehen.» Seine Worte gehen fast im Jubel unter. Ich beobachte seit fast zwei Jahrzehnten Fußballfeiern, aber die Kölner haben eine ganz besondere Verbindung zu ihrem Verein – das spürt man heute in jeder Ecke der Altstadt.
Die Party zieht sich bis in die Nacht. Friedlich, ausgelassen, emotional. Vom Kleinkind bis zum Rentner – alle feiern zusammen. Es ist mehr als nur Fußball, es ist ein Stück Kölner Identität. Und während die letzten Fangesänge über den Roncalliplatz hallen, wird klar: Egal was kommt – in Köln steht man zusammen. Effzeh im Hätz, wie man hier sagt.