Der 1. FC Köln hat am Donnerstagabend ein Herz für die Region gezeigt. Beim Benefizspiel gegen den Landesligisten Siegburger SV 04 gewann das Team von Trainer Gerhard Struber souverän mit 7:0. Doch der sportliche Aspekt stand nur im Hintergrund – vielmehr ging es darum, die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen im Rhein-Sieg-Kreis zu unterstützen.
Über 3.000 Zuschauer pilgerten ins Stadion am Neuenhof, um das Freundschaftsspiel zu verfolgen und gleichzeitig Gutes zu tun. Die Einnahmen des Abends fließen vollständig in die Hochwasserhilfe. FC-Geschäftsführer Christian Keller betonte vor dem Anpfiff: «Als größter Verein der Region sehen wir uns in der Verantwortung zu helfen. Die Solidarität heute Abend zeigt, wie stark die Gemeinschaft in schweren Zeiten zusammenhält.»
Auf dem Rasen dominierte der Bundesligist erwartungsgemäß. Linton Maina eröffnete den Torreigen bereits in der 8. Minute, gefolgt von Treffern von Steffen Tigges (19., 37.) und Jan Thielmann (29.). Nach der Pause wechselte Struber komplett durch und gab auch Nachwuchsspielern eine Chance. Tim Lemperle (63.), Talent Damion Downs (71.) und Sargis Adamyan (84.) sorgten für den Endstand.
Besonders emotional wurde es in der 77. Minute, als der Siegburger Kapitän Daniel Hoff unter tosendem Applaus ausgewechselt wurde. Der langjährige Fan des 1. FC Köln hatte sich nach dem Hochwasser besonders für die Hilfsaktionen in der Stadt engagiert. «Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Zu sehen, wie der FC heute hier antritt, bedeutet uns allen unglaublich viel», sagte Hoff sichtlich bewegt.
Die Kölner nutzten das Spiel auch für einen letzten Test vor dem Zweitliga-Auftakt gegen den Hamburger SV am kommenden Wochenende. Trainer Struber wirkte zufrieden: «Wir haben das ordentlich gemacht, aber wichtiger ist heute das Zeichen der Solidarität. Die Menschen hier haben Schlimmes durchgemacht – ihnen zu helfen ist das Mindeste, was wir tun können.»
Nach Abpfiff nahmen sich die FC-Profis ausgiebig Zeit für Autogramme und Selfies mit den Fans. Ein gelungener Abend, bei dem der Fußball einmal mehr zeigte, was er am besten kann: Menschen zusammenbringen und in schweren Zeiten Hoffnung schenken.