Der 1. FC Köln steht vor dem wohl größten Umbruch seiner jüngeren Vereinsgeschichte. Nach dem bitteren Abstieg in die 2. Bundesliga müssen die Geißböcke nicht nur sportlich einen Neuanfang wagen, sondern stehen auch finanziell mit dem Rücken zur Wand. Etwa 15 Millionen Euro fehlen in der Kasse – ein Loch, das durch den Verlust der TV-Gelder noch tiefer wird.
Der designierte Trainer Paderborns Piotr Kwasniok steht vor der Mammutaufgabe, aus den Trümmern eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Bis zu 13 Spieler könnten den FC verlassen, darunter Leistungsträger wie Marvin Schwäbe, Eric Martel und Dejan Ljubicic. Allein das Trio könnte dem Club etwa 15 Millionen Euro in die leeren Kassen spülen. Der klamme Verein muss sparen, wo es nur geht – selbst die Anzahl der Mannschaftsbusse wurde bereits reduziert.
Interessant: Kwasniok könnte gleich neun seiner Paderborner Schützlinge mit nach Köln bringen. Darunter Torhüter Pelle Boevink, die Abwehrspieler Visar Musliu und Robin Bormuth sowie Offensivkräfte wie Felix Platte und Filip Bilbija. Diese Spieler kennen Kwasnioks System bereits und wären verhältnismäßig günstig zu haben.
«Wir müssen in der jetzigen Situation clever agieren und jeden Euro zweimal umdrehen», erklärt Sport-Geschäftsführer Christian Keller. Die Transferstrategie erinnert an die Saison 2018/19, als der FC mit einem radikal umgebauten Kader den direkten Wiederaufstieg schaffte. Damals wie heute geht es darum, hungrige Spieler zu finden, die sich mit dem FC identifizieren und gleichzeitig das Budget nicht sprengen.
Für die Kölner Fans bleibt die Hoffnung, dass aus der Not eine Tugend wird. Ein schmerzhafter, aber notwendiger Neuanfang könnte langfristig die Basis für eine gesündere Zukunft des Traditionsclubs sein. Die Frage bleibt: Kann der FC trotz der finanziellen Zwänge eine Mannschaft formen, die um den direkten Wiederaufstieg mitspielt?