Der Kampf um die Nummer eins beim 1. FC Köln spitzt sich zu. Während andere Clubs aktiv auf dem Transfermarkt nach neuen Keepern suchen, setzt der Effzeh auf ein internes Casting. «Wir haben volles Vertrauen in unsere vorhandenen Torhüter», erklärte Sportdirektor Christian Keller beim Trainingsauftakt am Montag. Eine mutige Entscheidung nach dem Abstieg, die sowohl finanzielle als auch sportliche Gründe hat.
Marvin Schwäbe, Jonas Urbig und der slowenische EM-Fahrer Philipp Blazic bilden das Kölner Keeper-Trio, das um den Platz zwischen den Pfosten kämpft. Besonders spannend: Der 20-jährige Urbig, der in der vergangenen Saison als Leihspieler bei Greuther Fürth überzeugte und in 33 Zweitligaspielen zwölfmal ohne Gegentor blieb. «Jonas hat eine beeindruckende Entwicklung genommen. Er ist definitiv ein ernsthafter Kandidat», bestätigte Torwarttrainer Michael Kraft im Express-Gespräch.
Für Blazic hingegen gestaltet sich die Situation komplizierter. Nach seiner EM-Teilnahme mit Slowenien genießt er noch Sonderurlaub, verpasst damit wichtige Trainingseinheiten der Vorbereitung. Zudem weckt seine starke Leistung bei der Europameisterschaft Begehrlichkeiten anderer Vereine. Ein Verkauf des 27-Jährigen könnte dem finanziell angeschlagenen FC dringend benötigte Einnahmen bescheren.
Marvin Schwäbe bleibt trotz des Abstiegs vorerst die Nummer eins, muss sich aber im Training und den anstehenden Testspielen beweisen. Der 29-Jährige, der 2021 vom dänischen Club Bröndby IF kam, zeigte in der Bundesliga solide Leistungen, konnte den Abstieg jedoch nicht verhindern. Die Frage, die sich viele FC-Fans stellen: Reicht seine Qualität aus, um den direkten Wiederaufstieg zu sichern?
Die Entscheidung über die Torwarthierarchie will Trainer Timo Schultz erst kurz vor dem Saisonstart am 2. August gegen den Hamburger SV treffen. Bis dahin hat jeder der drei Keeper die Chance, sich zu beweisen. Das interne Casting zeigt: Der FC setzt auf seine eigenen Talente – ob aus finanzieller Not oder sportlicher Überzeugung bleibt offen. Für die Fans steht fest: Die Torhüterposition könnte im Kampf um den Wiederaufstieg entscheidend sein.