Der rheinische Transfersommer nimmt langsam Fahrt auf, und sowohl in Köln als auch in Gladbach stehen die Zeichen auf Veränderung. Während der FC nach dem Abstieg einen radikalen Umbruch vollziehen muss, kämpft auch der Erzrivale vom Niederrhein mit finanziellen Engpässen. Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Der Transfermarkt wird für beide Traditionsvereine zur Gratwanderung.
In Köln liegt der Fokus klar auf Gehaltseinsparungen. Nach dem bitteren Gang in die 2. Liga müssen die Geissböcke ihren Etat drastisch reduzieren – von etwa 65 auf 25 Millionen Euro. «Der Umbruch wird massiv sein«, verrät ein Insider aus dem FC-Umfeld. «Mindestens acht bis zehn Spieler werden den Verein verlassen müssen.» Im Visier anderer Clubs stehen besonders Leistungsträger wie Marvin Schwäbe und Eric Martel. Sportchef Christian Keller steht vor der Herausforderung, finanzielle Notwendigkeiten mit sportlicher Wettbewerbsfähigkeit zu vereinbaren.
Auf der anderen Rheinseite kämpft Gladbach mit ähnlichen Problemen, wenn auch auf höherem Niveau. Die Borussia muss nach drei Jahren ohne europäisches Geschäft den Gürtel enger schnallen. Sportdirektor Roland Virkus bestätigte kürzlich: «Wir müssen uns zunächst von Spielern trennen, bevor wir aktiv werden können.» Interessant: Beide Clubs haben teilweise dieselben Transferziele im Blick. Ein aufstrebender Zweitligaspieler soll sowohl bei Keller als auch bei Virkus auf der Liste stehen.
Was bedeutet diese Situation für die Fans? Für beide Lager heißt es: Geduld haben und Erwartungen anpassen. Der Transfermarkt 2023 wird für FC und Gladbach kein Wunschkonzert, sondern ein Puzzlespiel mit begrenzten Mitteln. Vielleicht liegt aber genau hier die Chance: Wenn die Not am größten ist, entstehen oft die kreativsten Lösungen – und manchmal die spannendsten Fußballgeschichten.