Es sollte ein letzter Formcheck vor dem Zweitligastart werden, doch der 1. FC Köln kommt im Stadtderby gegen Fortuna Köln nicht über ein 1:1 hinaus. Was zunächst nach einer Enttäuschung klingt, hat auch positive Seiten: Die Defensive um Timo Hübers zeigte sich weitgehend stabil, und der FC bewies Moral nach frühem Rückstand.
Gerade einmal acht Minuten waren gespielt, als Arnold Budimbu die Südstädter in Führung brachte. Der Flügelspieler nutzte eine Unachtsamkeit in der FC-Abwehr eiskalt aus. Die Reaktion der Geißböcke ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Tim Lemperle, der unter dem neuen Trainer Paderborn-Import Lukas Kwasniok zu den Gewinnern der Vorbereitung zählt, erzielte nach 22 Minuten den verdienten Ausgleich.
«Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber die Grundlage stimmt», analysierte Kwasniok nach der Partie. Besonders bemerkenswert: Der Coach setzte ein klares Zeichen, indem er Abwehrchef Timo Hübers die Kapitänsbinde anvertraute. «Timo ist ein Führungsspieler, der Verantwortung übernimmt – auf und neben dem Platz.»
Die 8.500 Zuschauer im Franz-Kremer-Stadion sahen eine intensive Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Während der FC im letzten Drittel oft zu kompliziert agierte, verteidigten die Fortuna-Spieler leidenschaftlich. «In solchen Spielen geht es um Automatismen und darum, sich als Team zu finden», erklärte Linksverteidiger Luca Waldschmidt, der von Wolfsburg ausgeliehen wurde und ebenfalls in der Startelf stand.
Für den 1. FC Köln beginnt der Zweitliga-Alltag nun ernst: Am kommenden Samstag steht das erste Pflichtspiel beim Hamburger SV an. Kwasniok bleibt trotz des mageren Remis gegen den Regionalligisten gelassen: «In Hamburg werden wir ein anderes Gesicht zeigen. Da bin ich mir sicher.»