Die Vorbereitungen für das 100-jährige Jubiläum des Schützenfests in Düsseldorf-Wersten laufen auf Hochtouren. Am kommenden Wochenende wird der Stadtteil im Süden der Landeshauptstadt sein traditionelles Fest mit einem besonderen Programm feiern. «Wir haben drei Jahre geplant, um diesen besonderen Geburtstag würdig zu begehen», erklärt Michael Schmitz, Vorsitzender des St. Sebastianus Schützenvereins Wersten 1925 e.V.
Rund 15.000 Besucherinnen und Besucher werden von Freitag bis Montag erwartet. Der Festplatz an der Werstener Dorfstraße verwandelt sich in ein buntes Treiben mit Fahrgeschäften, Buden und dem großen Festzelt. Höhepunkt ist der Sonntag mit dem großen Festumzug durch den Stadtteil, an dem über 30 befreundete Schützenvereine teilnehmen werden.
Die Verbundenheit der Werstener mit ihrem Schützenfest ist bemerkenswert. In vielen Familien wird die Tradition seit Generationen gelebt. «Mein Großvater war schon dabei, mein Vater war Schützenkönig 1978, und jetzt marschiere ich mit meinem Sohn mit», erzählt der 52-jährige Thomas Breuer, der seit 35 Jahren aktives Mitglied ist.
Das Jubiläumsprogramm bietet einige Besonderheiten. Am Samstag gibt es erstmals einen historischen Teil mit Schützen in Uniformen aus verschiedenen Epochen. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller wird am Sonntag die Festrede halten. «Schützenvereine sind ein wichtiger Teil unserer rheinischen Kultur und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt», betonte Keller im Vorfeld.
Ich habe in meinen Jahren als Reporterin viele Schützenfeste besucht, doch die Begeisterung in Wersten hat etwas Besonderes. Die Menschen hier leben ihre Tradition mit einer Selbstverständlichkeit, die in unserer schnelllebigen Zeit selten geworden ist.
Das Jubiläumsfest zeigt, wie Brauchtum und Moderne zusammenfinden können. Neben traditionellen Elementen gibt es auch ein Programm für junge Familien und eine umweltfreundliche Festplatzgestaltung. Die Frage bleibt: Wie werden Traditionen wie das Schützenfest in den nächsten 100 Jahren aussehen? In Wersten scheint man die Antwort zu kennen: mit Respekt für das Alte und Offenheit für das Neue.