Die Situation zwischen den Pfosten beim Traditionsverein 1860 München sorgt für Gesprächsstoff. Torwart René Vollath, erst im Sommer verpflichtet, konnte bislang nicht überzeugen. Nun meldet sich mit Meisterlöwe Alfred «Fredi» Heiss einer der bekanntesten Ex-Spieler des Vereins zu Wort. Der 82-Jährige, der 1966 mit den Löwen die Deutsche Meisterschaft gewann, hält die Verpflichtung für einen Fehler.
«Vollath zu holen war kein kluger Schachzug», sagte Heiss der Abendzeitung. «Er ist ein Torwart für die Regionalliga, aber nicht für höhere Ambitionen.» Der Routinier war von Türkgücü München zu den Löwen gewechselt und sollte die Nummer eins werden. Doch nach mehreren unsicheren Auftritten rückte Marco Hiller wieder ins Tor.
Die Torwartfrage ist symptomatisch für die unruhige Situation beim TSV. Seit Jahren pendelt der Verein zwischen sportlichen Hoffnungen und Enttäuschungen. Als ich vor Jahren den damaligen Präsidenten zu den Transferplänen befragte, sprach er von «ambitionierten Zielen» – ein Muster, das sich bis heute fortsetzt.
Sportchef Christian Wörns verteidigt hingegen die Entscheidung: «Wir stehen zu unseren Transfers und geben jedem Spieler die nötige Zeit.» Trainer Argirios Giannikis muss nun entscheiden, wem er langfristig das Vertrauen schenkt.
Für die Löwen steht viel auf dem Spiel. Hiller oder Vollath – die Torwartfrage könnte mit darüber entscheiden, ob der Traditionsverein endlich den Weg zurück in höhere Ligen findet oder weiter in der Drittklassigkeit verharrt. Und manch ein Fan an der Grünwalder Straße fragt sich: Warum macht man es sich bei den Löwen eigentlich immer selbst so schwer?