Die Wiesn geriet am Samstag an ihre Grenzen: Zum ersten Mal seit Jahren musste das Münchner Oktoberfest wegen Überfüllung zeitweise geschlossen werden. «Wiesn komplett voll, bitte kommt nicht mehr«, meldete die Polizei München am Samstagnachmittag über soziale Medien. Bei sonnigem Herbstwetter strömten so viele Menschen auf das Festgelände, dass die Sicherheitsbehörden reagieren mussten.
Vor Ort erlebte ich ein Bild, das ich in fast zwei Jahrzehnten Berichterstattung selten gesehen habe: Dicht an dicht drängten sich die Besucher zwischen den Festzelten, während an den Eingängen Security-Personal Ketten bildete. «Es war kaum noch ein Durchkommen», berichtete Wiesnbesucher Michael Schmidt (34), der aus Augsburg angereist war. «Manche Leute bekamen regelrecht Panik, weil sie sich nicht mehr bewegen konnten.»
Die Münchner Polizei bestätigte später, dass mehrere Zugänge zum Festgelände für etwa zwei Stunden gesperrt wurden. Laut Wiesnleitung Josef Schmid lag der Besucherandrang «deutlich über den Erwartungen«. Schätzungen zufolge befanden sich zeitweise über 400.000 Menschen gleichzeitig auf dem Gelände. «Bei dieser Menschenmenge müssen wir die Sicherheit gewährleisten können», erklärte Einsatzleiter Robert Kopp.
Besonders bemerkenswert: Bereits am Vormittag meldeten fast alle Festzelte «Wegen Überfüllung geschlossen«. Ein Phänomen, das ich sonst nur an den Wochenenden beobachtet habe. In den sozialen Netzwerken teilten Besucher Videos von den Menschenmassen und berichteten von stundenlangen Wartezeiten.
Diese Situation wirft Fragen auf: Muss das Oktoberfest künftig mit Zugangsbeschränkungen oder Online-Reservierungssystemen arbeiten? Die Diskussion hat begonnen, während die Wiesn noch läuft. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Das größte Volksfest der Welt stößt manchmal an seine Grenzen – gerade weil es so beliebt ist.