In Hamburg-Hamm hat ein Chemikalienfund in einem Wohnhaus einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Ein Polizeisprecher bestätigte am Mittwochmorgen den Fund «bedenklicher Stoffe» in einem Mehrfamilienhaus. Spezialkräfte der Feuerwehr rückten mit Schutzanzügen an und sperrten den Bereich weiträumig ab. Insgesamt waren über 40 Einsatzkräfte vor Ort.
«Wir mussten die gesamte Situation zunächst als potenziell gefährlich einstufen», erklärt Einsatzleiter Thomas Kirchner. Die aufgefundenen Substanzen – darunter verschiedene Säuren und brennbare Flüssigkeiten – wurden in einem Kellerraum entdeckt. Ein Mieter hatte die ungewöhnlichen Behälter gemeldet, nachdem er sie beim Aufräumen entdeckt hatte.
Mittlerweile gibt die Feuerwehr Entwarnung: «Nach eingehender Prüfung können wir bestätigen, dass keine akute Gefahr für Anwohner bestand», so ein Sprecher der Hamburger Umweltbehörde. Die Chemikalien wurden sachgerecht in Spezialbehältern verpackt und abtransportiert.
Wer die Substanzen dort gelagert hat, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt nun wegen möglicher Verstöße gegen das Chemikaliengesetz. Im Gespräch mit Anwohnern zeigt sich, dass viele den Ernst der Lage zunächst unterschätzten. «Ich dachte erst, es geht um einen Wasserrohrbruch», erzählt Nachbarin Ingrid Schmidt (67).
Solche Funde sind in Hamburg keine Seltenheit. Erst vor drei Monaten entdeckten Einsatzkräfte gefährliche Chemikalien in einem Keller in Barmbek. Für die Bewohner bleibt die Erleichterung: Niemand wurde verletzt, die Gefahr ist gebannt. Aber die Frage nach dem Warum bleibt.