In Gelsenkirchens Innenstadt eskalierte am Sonntagabend ein heftiger Streit zwischen mehreren Familien. Was als verbale Auseinandersetzung begann, artete in eine gefährliche Tumultlage aus. Rund 80 Personen gingen mit Messern, Baseballschlägern und Eisenstangen aufeinander los. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und setzte Pfefferspray ein, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Ein 23-Jähriger erlitt bei der Auseinandersetzung schwere Verletzungen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach ersten Ermittlungen könnte ein länger schwelender Familienkonflikt der Auslöser gewesen sein. «Die Lage war zunächst sehr unübersichtlich», berichtet Polizeisprecherin Katrin Schute. «Unsere Einsatzkräfte mussten schnell handeln, um Schlimmeres zu verhindern.»
Anwohner der Arminstraße erlebten bange Momente. «So etwas habe ich hier noch nie gesehen», erzählt Karin Müller (56), die seit 20 Jahren in der Gegend wohnt. «Die Polizei kam mit mehreren Mannschaftswagen, überall Blaulicht.» In meinen Jahren als Lokalreporterin in Nordrhein-Westfalen habe ich ähnliche Szenarien erlebt – besonders brisant wird es, wenn alte Konflikte plötzlich auf offener Straße ausgetragen werden.
Die Polizei nahm mehrere Personen vorübergehend fest und stellte verschiedene Waffen sicher. Eine Mordkommission ermittelt nun wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen in sozialen Brennpunkten. Wie kann die Stadt präventiv gegen solche Gewaltausbrüche vorgehen? Die Diskussion darüber hat in Gelsenkirchen gerade erst begonnen.