In Berlin warnt ein führender Wirtschaftspolitiker vor den Folgen der aktuellen Klimapolitik. Tilman Kuban, wirtschaftspolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, kritisiert: «Wir haben fürs Klima nichts erreicht, aber Industriearbeiter in Deutschland werden auf die Straße gesetzt.» Eine Umfrage des Ifo-Instituts untermauert seine Sorge – jedes vierte Industrieunternehmen plant inzwischen, Teile der Produktion ins Ausland zu verlagern.
Die deutsche Industrie steht unter Druck. Steigende Energiekosten, bürokratische Hürden und internationale Konkurrenz setzen den Standort Deutschland zunehmend unter Druck. «Unsere Industriearbeiter werden zum Kollateralschaden einer verfehlten Klimapolitik«, betont Kuban. Der CDU-Politiker fordert ein Umdenken in der Wirtschaftspolitik und plädiert für einen «Brückenstrompreis» für energieintensive Unternehmen, um den Standort zu sichern.
Als ich letzte Woche mit Beschäftigten eines mittelständischen Metallbetriebs in Baden-Württemberg sprach, war die Stimmung gedrückt. «Wir wissen nicht, ob unser Werk in zwei Jahren noch existiert», sagte mir ein Betriebsrat mit 30 Jahren Betriebszugehörigkeit. Diese Sorge höre ich derzeit in vielen Industrieregionen.
Auch Wirtschaftsexperten schlagen Alarm. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, warnt: «Deutschland verliert als Industriestandort an Attraktivität, was langfristig unseren Wohlstand gefährdet.» Die Bundesregierung steht nun vor der Herausforderung, Klimaschutz und Wirtschaftskraft miteinander in Einklang zu bringen.
Die Debatte wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie können wir Klimaziele erreichen, ohne unsere industrielle Basis zu zerstören? Oder anders gefragt: Was nützt eine ambitionierte Klimapolitik, wenn die Produktion einfach in Länder mit niedrigeren Standards abwandert?