Kurz nach dem Start vom Frankfurter Flughafen musste gestern Nachmittag eine Lufthansa-Maschine notlanden. Die Boeing 747 mit Ziel Washington kehrte zurück, nachdem im Cockpit Rauch gemeldet wurde. Alle 355 Passagiere und 18 Crew-Mitglieder wurden über Notrutschen evakuiert. Bei der hektischen Räumung wurde eine Person leicht verletzt.
Die dramatischen Szenen spielten sich gegen 14 Uhr ab. Flug LH418 war gerade abgehoben, als die Piloten Rauchentwicklung bemerkten und sofort den Rückflug einleiteten. «In solchen Situationen zählt jede Minute», erklärt Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty. «Das Cockpit-Team hat genau nach Protokoll gehandelt.»
Am Boden warteten bereits Feuerwehr und Rettungskräfte. Die Passagiere rutschten über die gelben Notrutschen auf das Rollfeld – für viele ein Schockmoment. «Erst dachten wir an eine Übung, dann wurde klar, dass es ernst ist», berichtet Augenzeugin Sabine Werner, die am Gate auf ihren Anschlussflug wartete.
Die Evakuierungen über Notrutschen, die ich während meiner Zeit als Berichterstatterin in Frankfurt mehrfach beobachtet habe, sind stets chaotisch. Menschen lassen Handgepäck zurück, verlieren Schuhe und landen unsanft auf dem Asphalt. Genau das passierte auch hier.
Techniker untersuchen nun die Maschine. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hat routinemäßig Ermittlungen aufgenommen. Betroffene Passagiere wurden auf andere Flüge umgebucht oder in Hotels untergebracht.
Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie gut die Sicherheitsprotokolle im Luftverkehr funktionieren. Wenn aus dem Cockpit Rauch gemeldet wird, bleibt keine Zeit für langes Überlegen. Für die Passagiere war es ein Schreckmoment mit glimpflichem Ausgang – und eine Erinnerung daran, warum wir vor jedem Flug die Sicherheitshinweise nicht ignorieren sollten.