In Dortmund geht die Polizei jetzt entschlossen gegen die gefährliche Tuning-Szene vor. Am vergangenen Wochenende führten Beamte der Autobahnpolizei und des Verkehrsdienstes eine Großkontrolle durch, bei der 85 Fahrzeuge überprüft wurden. Das Ergebnis: 17 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung und drei Fahrzeuge, die wegen illegaler Umbauten sichergestellt werden mussten.
«Wir haben klare Hinweise, dass sich die Szene hier regelmäßig trifft», erklärt Polizeioberkommissar Michael Weber. Die Kontrollen auf dem Parkplatz eines Möbelhauses und später am Phoenix-See haben gezeigt, wie recht er hat. Anwohner klagen seit Monaten über Lärmbelästigung und gefährliche Raser.
Was viele nicht wissen: Bereits die Teilnahme an einem organisierten Treffen kann den Führerschein kosten. Ein 23-jähriger BMW-Fahrer musste sein Fahrzeug noch vor Ort stehen lassen, nachdem Beamte nicht eingetragene Felgen und eine manipulierte Auspuffanlage feststellten.
Ich habe in meinen Jahren als Reporterin immer wieder beobachtet, wie die Verantwortlichen solcher Szenen ihre Aktivitäten verharmlosen. «Wir treffen uns doch nur», höre ich oft. Doch die Realität sieht anders aus: Allein in Dortmund gab es im vergangenen Jahr vier schwere Unfälle, die auf illegale Rennen zurückzuführen waren.
Die Polizei kündigt weitere Kontrollen an. «Die öffentliche Straße ist keine Rennstrecke», betont Weber. Besonders besorgniserregend: Unter den kontrollierten Fahrern waren viele junge Erwachsene, die erst seit Kurzem den Führerschein besitzen. Ein Denkanstoß für alle, die meinen, PS-Protzerei sei harmlos: Der Preis kann ein Menschenleben sein.