Die schmerzhafte Aussage einer Mutter im Gerichtssaal: Christina Block trat gestern erstmals öffentlich im Prozess gegen ihren Ex-Mann auf. Die Erbin der bekannten Block-House-Steakhauskette wirkte gefasst, als sie über die Entführung ihrer beiden jüngeren Kinder in der Silvesternacht in Dänemark sprach. «Es war eine Verzweiflungstat», erklärte die 50-Jährige mit leiser, aber fester Stimme vor dem Hamburger Landgericht.
Nach jahrelangem Sorgerechtsstreit leben die beiden jüngeren Kinder Klara und Theodor beim Vater in Dänemark, während die älteren Geschwister bei der Mutter in Hamburg wohnen. Block schilderte, wie ihr Sohn Theodor sich verändert habe: «Das war nicht mehr der Mensch, den ich kannte. Er hat sich komplett zurückgezogen.»
Die Staatsanwaltschaft wirft Block vor, die gewaltsame Rückholung ihrer Kinder aus Dänemark in Auftrag gegeben zu haben. Männer hatten den Ex-Mann niedergeschlagen und die Kinder nach Hamburg gebracht. Block bestritt, die Täter beauftragt zu haben: «Ich habe niemanden angewiesen, meine Kinder mit Gewalt zurückzubringen.»
Der Fall zeigt die Dramatik internationaler Sorgerechtsstreits. Familienrichter Edmund Meisel, der seit über 20 Jahren solche Fälle bearbeitet, erklärte im Prozess: «Die Kinder werden häufig zu Spielbällen in einem Konflikt, den die Eltern nicht lösen können.»
Die Block-House-Erbin betonte unter Tränen ihre Verzweiflung: «Ich habe alle rechtlichen Wege ausgeschöpft, aber ich konnte meine Kinder kaum noch sehen.» Der Prozess wirft ein Schlaglicht auf die Grenzen des Familienrechts zwischen verschiedenen Ländern – und die emotionalen Kosten für alle Beteiligten.