Die Pendler zwischen Frankfurt und Offenbach müssen sich erneut auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Ab dem 10. Juni wird die S-Bahn-Strecke zwischen beiden Städten für zwei Wochen komplett gesperrt. Betroffen sind die Linien S1, S2, S8 und S9, die täglich von über 60.000 Menschen genutzt werden.
«Diese Maßnahmen sind leider unumgänglich», erklärt Bahnsprecherin Sabine Weber. Grund für die Sperrung sind dringende Arbeiten an den Gleisen und der Signaltechnik im Bereich des City-Tunnels. Die Deutsche Bahn investiert nach eigenen Angaben rund 5,3 Millionen Euro in die Modernisierung.
Für viele Berufspendler ist es bereits die dritte große Sperrung in diesem Jahr. «Irgendwann fehlt einem einfach das Verständnis», sagt Michael Körner, der täglich von Offenbach nach Frankfurt zur Arbeit fährt. Der Ersatzverkehr mit Bussen sei bei den letzten Sperrungen hoffnungslos überlastet gewesen.
Die Bahn richtet einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein, die im 10-Minuten-Takt verkehren sollen. Zusätzlich werden einige Linien über den Frankfurter Südbahnhof umgeleitet. «Wir empfehlen trotzdem, mehr Zeit einzuplanen», so Weber.
Als ich vergangene Woche am Ostbahnhof die Stimmung einfing, war die Frustration mit Händen zu greifen. Eine Krankenschwester erzählte mir, sie müsse nun jeden Morgen eine Stunde früher aufstehen, um pünktlich zum Dienst zu erscheinen.
Der Frankfurter Verkehrsdezernent Stefan Majer versteht den Unmut: «Die Häufung der Baumaßnahmen ist eine enorme Belastung.» Er fordert bessere Abstimmung zwischen Bahn, Stadt und RMV. Nach Ende der aktuellen Sperrung soll die Strecke bis Jahresende zuverlässig befahrbar sein.
Bleibt zu hoffen, dass dieses Versprechen diesmal eingehalten wird. Denn die Geduld der Pendlerinnen und Pendler ist nicht unendlich – und funktionierende Mobilität ist das Rückgrat unserer Metropolregion.