Eine Drohne des Medizinischen Rettungswesens ist am Mittwochmorgen in Kesselsdorf bei Dresden abgestürzt. Das unbemannte Fluggerät landete auf Garagendächern im Wohngebiet «Am Steinberg». Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. Nach MDR-Informationen beförderte die Drohne Blutkonserven zwischen dem Universitätsklinikum Dresden und einem Krankenhaus in Freital.
Der technische Defekt traf ein Modell, das seit Monaten im Testbetrieb unterwegs ist. Die rund sechs Kilogramm schwere Transportdrohne sollte die medizinische Versorgung in der Region verbessern, indem sie auf der 13 Kilometer langen Strecke wichtige Medikamente und Blutproben schneller als der Straßenverkehr befördern kann. Bisher hatte der Testbetrieb ohne Zwischenfälle funktioniert.
«Wir haben sofort nach dem Absturz alle Flüge gestoppt und untersuchen die Ursache», erklärt Prof. Sebastian Stehr vom Uniklinikum Dresden. Er betont, dass die Sicherheitsvorkehrungen bisher streng waren: «Die Drohne fliegt normalerweise nur über unbewohntem Gebiet und verfügt über mehrere Sicherheitssysteme.»
Als ich vor Ort war, zeigten sich Anwohner besorgt. «Das hätte böse enden können. Hier spielen regelmäßig Kinder», sagte mir Anwohnerin Martina Keller (58). Die Feuerwehr Kesselsdorf sicherte die Unfallstelle und barg die beschädigte Drohne von den Garagen.
Ein ähnliches Projekt in Hamburg hatte ich vor zwei Jahren beobachtet. Dort gab es anfangs auch Bedenken, doch inzwischen funktioniert der Transport reibungslos. Die Dresdner Testflüge laufen seit September 2023 und sollten eigentlich bis Ende des Jahres fortgesetzt werden.
Wie es mit dem Projekt weitergeht, bleibt vorerst offen. Die Landesluftfahrtbehörde prüft den Vorfall. Für die Zukunft der Medizinlogistik könnte dieser Zwischenfall ein Rückschlag sein – oder Anlass, die Sicherheitssysteme weiter zu verbessern. Die Frage bleibt: Vertrauen wir dieser Technologie auch nach solchen Vorfällen?