Die Drohnenattacke, die heute den Flughafen München für rund eine Stunde lahmlegte, sorgt bei tausenden Reisenden für Frust und Verspätungen. Insgesamt 20 Flüge mussten komplett gestrichen werden, nachdem gegen 11:45 Uhr wiederholt unbemannte Flugobjekte im Bereich der Start- und Landebahnen gesichtet wurden. Die Bundespolizei sperrte daraufhin den Flugbetrieb vollständig.
«Die Sicherheit unserer Passagiere hat absolute Priorität», erklärt Flughafensprecher Robert Schüller. Auf den Anzeigetafeln im Terminal häuften sich die roten Hinweise auf Verspätungen. Für die betroffenen Reisenden bedeutet das: Warten, Umbuchen, Unsicherheit. Familien mit Kindern campieren auf ihrem Gepäck, während Geschäftsreisende hektisch telefonieren.
Erst gegen 13 Uhr gab die Bundespolizei Entwarnung. Eine Sprecherin bestätigte: «Wir konnten keine weiteren Drohnen mehr sichten.» Der Täter bleibt bislang unbekannt. Dabei sind solche Störaktionen keineswegs Bagatelldelikte – sie können mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren geahndet werden.
Als ich vor einigen Jahren über ähnliche Vorfälle am Hamburger Flughafen berichtete, zeigte sich bereits, wie verletzlich unsere Verkehrsinfrastruktur gegenüber solchen Störungen ist. Die Drohnentechnologie entwickelt sich schneller als die Abwehrsysteme. Eine flächendeckende Lösung fehlt bis heute.
Während der Flugverkehr mittlerweile wieder weitgehend normal läuft, bleibt die Frage nach dem Schutz unserer kritischen Infrastruktur. Technische Lösungen zur Drohnenabwehr sind teuer, werden aber immer wichtiger. Wer kontrolliert eigentlich unseren Luftraum, wenn selbst ein kleines Flugobjekt einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Süddeutschlands lahmlegen kann?