Die Mainzer Altstadt wurde heute Vormittag von schwarzen Rauchschwaden überrascht. Gegen 10:30 Uhr brach ein Feuer in einem Geschäft am Marktplatz aus, direkt gegenüber dem historischen Dom. Wie die Feuerwehr mitteilte, entstand der Brand im Keller eines Bekleidungsgeschäfts und breitete sich schnell aus. Über 50 Einsatzkräfte rückten an, während Hunderte Passanten das Geschehen verfolgten.
«Der Rauch zog durch alle Etagen nach oben», berichtet Einsatzleiter Klaus Weber. Die Feuerwehr musste mit Atemschutzgeräten in das verrauchte Gebäude eindringen. Besonders problematisch: Die engen Gassen der Altstadt erschwerten die Anfahrt der großen Löschfahrzeuge erheblich. Glücklicherweise konnten alle Personen rechtzeitig evakuiert werden. Zwei Mitarbeiter erlitten jedoch leichte Rauchvergiftungen und wurden vom Rettungsdienst behandelt.
Anwohnerin Martina Schneider beobachtete den Einsatz: «Die Rauchsäule konnte man bis zum Hauptbahnhof sehen. So etwas habe ich in den 30 Jahren, die ich hier wohne, noch nicht erlebt.»
Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab, was den Freitagsmarkt erheblich beeinträchtigte. Viele Händler mussten ihre Stände vorzeitig abbauen. Nach ersten Ermittlungen könnte ein technischer Defekt an einer Heizungsanlage die Ursache sein. Der Sachschaden wird auf mindestens 200.000 Euro geschätzt.
Als ich vor Ort eintraf, beeindruckte mich besonders die Professionalität der Rettungskräfte. Trotz der schwierigen Bedingungen in der Altstadt arbeiteten sie ruhig und koordiniert. Nach etwa drei Stunden war der Brand unter Kontrolle.
Für die betroffenen Geschäfte bedeutet der Vorfall einen herben Rückschlag, besonders so kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft. Die Stadt Mainz hat bereits Unterstützung zugesagt. Die Frage bleibt: Wie gut sind unsere historischen Innenstädte wirklich auf Brandfälle vorbereitet?