Es war einer dieser Momente, die Fußballfans so lieben. In der 36. Minute des Bundesligaspiels zwischen dem 1. FC Köln und der TSG Hoffenheim nahm Damion Downs, von den Fans liebevoll «El Mala» genannt, all seinen Mut zusammen. Was folgte, war ein Solo der Extraklasse, das selbst hartgesottene Fußballexperten mit der Zunge schnalzen ließ.
Der 19-jährige Kölner Offensivmann schnappte sich den Ball an der Mittellinie, ließ drei Hoffenheimer Verteidiger wie Slalomstangen stehen und schob das Leder schließlich cool am herauseilenden Oliver Baumann vorbei ins Netz. Die 50.000 Zuschauer im ausverkauften RheinEnergieStadion rasteten komplett aus. «So ein Tor sieht man vielleicht alle zwei Jahre einmal in der Bundesliga», schwärmte Ex-Nationalspieler Lothar Matthäus im Sky-Interview nach dem Spiel.
Für Köln war es der dritte Heimsieg in Folge – und ein immens wichtiger dazu. Mit nun 13 Punkten aus 10 Spielen haben sich die Geißböcke erstmal ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze erarbeitet. «Der Junge hat etwas Besonderes», erklärte FC-Trainer Timo Schultz nach der Partie. «Aber noch beeindruckender finde ich, wie die Mannschaft danach gekämpft hat, um den Sieg über die Zeit zu bringen.»
Hoffenheim hingegen rutscht nach der vierten Niederlage in Folge immer tiefer in die Krise. Trainer Pellegrino Matarazzo wirkte nach dem Spiel ratlos: «Wir haben eigentlich nicht schlecht gespielt, aber uns fehlt momentan einfach das Glück.» Ein Satz, den Fußballtrainer gerne bemühen, wenn sie keine anderen Erklärungen mehr haben. Am Ende bleibt die Erkenntnis: Ein Geniestreich von El Mala reichte Köln zum Sieg – und manchmal braucht es im Fußball eben genau solche Momente.