Trier schlägt ALBA Berlin: Basketball-Sensation
Von Daniel Hoffmann
Die Gladiators Trier haben die Basketball-Welt erschüttert. Mit einem 86:83-Sieg gegen den deutschen Spitzenklub ALBA Berlin gelang dem Zweitliga-Aufsteiger das, was viele für unmöglich hielten. In der Arena Trier herrschte am Sonntagabend Ausnahmezustand, als die 5.900 Zuschauer ihre Mannschaft zum sensationellen Erfolg im BBL-Pokal peitschten.
Als die Schlusssirene ertönte, konnte ich es selbst kaum glauben. Der ProA-Aufsteiger aus Trier hatte tatsächlich den neunfachen deutschen Meister besiegt. «Das ist der größte Erfolg unserer Vereinsgeschichte«, jubelte Trainer Don Beck nach dem Spiel. «Die Jungs haben heute gezeigt, dass sie auch auf höchstem Niveau mithalten können.»
Was besonders beeindruckte: Die Gladiators spielten ohne Angst und mit einer taktischen Reife, die man einem Zweitligisten kaum zugetraut hätte. Die Schlüsselspieler Marcus Graves (19 Punkte) und Behnam Yakhchali (17 Punkte) führten ihr Team an, doch es war die geschlossene Mannschaftsleistung, die den Unterschied machte.
ALBA-Coach Israel González wirkte nach der Partie sichtlich angefressen: «Wir haben Trier unterschätzt und dafür die Quittung bekommen.» Tatsächlich leisteten sich die Berliner ungewohnt viele Fehler und trafen nur 5 von 31 Dreipunktversuchen – eine katastrophale Quote von 16 Prozent.
Für die Trierer bedeutet dieser Sieg weit mehr als nur das Weiterkommen im Pokal. Er gibt dem ganzen Verein Auftrieb für den Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga. Die Basketballbegeisterung in der Moselstadt könnte durch diesen Sensationssieg neue Höhen erreichen.
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Im Sport sind manchmal die scheinbar unmöglichen Geschichten die schönsten. Trier hat heute bewiesen, dass mit Leidenschaft, Teamgeist und taktischer Disziplin auch der größte Favorit zu Fall gebracht werden kann. Wer hätte das gedacht?