Der Flughafen München kämpft weiter mit massiven Betriebsstörungen. Nach einem kurzzeitigen Neustart heute Morgen musste der Flugverkehr erneut eingestellt werden. Der Grund: Anhaltende Überschwemmungen auf den Start- und Landebahnen nach dem extremen Starkregen der letzten Tage. Rund 200.000 Passagiere sind seit Samstag betroffen, was die Deutsche Bahn und Fernbusanbieter an ihre Kapazitätsgrenzen bringt.
«Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Flughafen wieder vollständig in Betrieb zu nehmen», erklärt Flughafensprecher Robert Stiegler. Die Lage bleibt jedoch kritisch. Pumpen laufen rund um die Uhr, um die Wassermassen zu bewältigen, die sich auf dem Gelände angesammelt haben.
Was mich besonders beeindruckt: Die Geduld der gestrandeten Reisenden. In meinen fast zwei Jahrzehnten als Journalistin habe ich selten so viel Verständnis für eine solche Ausnahmesituation gesehen. «Natürlich bin ich frustriert, aber gegen die Natur kann man nichts machen», sagt Michaela Berger, deren Flug nach Barcelona zum dritten Mal gestrichen wurde.
Die Lufthansa bietet kostenlose Umbuchungen an, Hotels in Flughafennähe sind jedoch restlos ausgebucht. Die Wetterprognose gibt wenig Anlass zur Hoffnung: Für Mittwoch sind weitere Regenfälle angekündigt. Meteorologen sprechen von einem «Jahrhundertereignis«.
Die wirtschaftlichen Folgen für die Region München sind erheblich. Experten schätzen den täglichen Schaden auf mehrere Millionen Euro. Der Flughafen rechnet frühestens am Donnerstag mit einer Normalisierung des Betriebs – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Für uns in Bayern stellt sich zunehmend die Frage, wie wir künftig mit solchen Extremwetterereignissen umgehen werden.