Die Rettung der kleinen Husky-Welpen in Berlin-Steglitz bewegt seit gestern viele Hauptstädter. In den frühen Morgenstunden befreiten Beamte des Landeskriminalamts (LKA) sieben Hunde aus einer Wohnung in der Bergstraße. Die Welpen waren stark abgemagert, dehydriert und zeigten Anzeichen schwerer Vernachlässigung. Eine Tierschützerin hatte nach mehreren Hinweisen aus der Nachbarschaft Alarm geschlagen.
Die geretteten Tiere sind zwischen acht und zehn Wochen alt – in einem Alter, wo sie eigentlich verspielt und munter sein sollten. «Die Welpen befanden sich in einem erschreckenden Zustand», berichtet Tierärztin Dr. Claudia Werner, die die Erstversorgung übernahm. «Sie wiegen nur halb so viel wie gleichaltrige gesunde Huskys und zeigen Anzeichen von Unterernährung und mangelnder Pflege.»
Die beiden mutmaßlichen Hundehändler, ein 31-jähriger Mann und seine 28-jährige Partnerin, hatten die Tiere offenbar in der kleinen Zweizimmerwohnung unter unwürdigen Bedingungen gehalten. Anwohner berichteten von ständigem Winseln und unerträglichem Geruch. Wie ich vor Ort erfahren konnte, versuchten die Verdächtigen, die Welpen ohne Papiere und tierärztliche Untersuchungen über Kleinanzeigen zu verkaufen – für jeweils 800 Euro.
Gegen die mutmaßlichen Tierhändler wird nun wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Berlins Polizeisprecher Martin Halweg betont: «Der illegale Handel mit Welpen ist ein wachsendes Problem. Die Tiere werden oft unter katastrophalen Bedingungen gehalten und viel zu früh von ihren Müttern getrennt.»
Die kleinen Huskys erholen sich derzeit im Tierheim Lankwitz. Sobald sie gesund sind, sollen sie in liebevolle Hände vermittelt werden. Der Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig Wachsamkeit in der Nachbarschaft ist – und dass man beim Kauf eines Hundes genau hinsehen sollte, woher das Tier wirklich kommt.