Die Düsseldorfer Altstadt bekommt ihr Herzstück zurück. Das «Em Pöötzke», eine der traditionsreichsten Jazz-Kneipen Deutschlands, wird im Oktober 2025 wiedereröffnen. Nach jahrelangem Leerstand kehrt Leben in die kultigen Räume an der Mertensgasse zurück. Fast 40 Jahre lang war das Lokal ein Hotspot für Jazz-Liebhaber aus ganz NRW, bevor es 2016 seine Türen schloss.
«Wir wollen das Original respektieren, aber gleichzeitig etwas Neues schaffen», erklärt Gastronom Michael Schnitzler, der das Projekt gemeinsam mit seinem Partner Thomas Döppner realisiert. Die beiden sind keine Unbekannten in der Düsseldorfer Gastro-Szene – sie betreiben bereits erfolgreich das «Brauhaus Joh. Albrecht» am Stadttor.
Bei meinem Rundgang durch die noch leeren Räume ist die besondere Atmosphäre trotz fehlendem Mobiliar spürbar. Die charakteristischen Steinwände und die niedrige Decke haben etwas Intimes. «Genau das macht den Charme aus», nickt Schnitzler. «Hier saßen die Musiker direkt vor dir, das war wie im Wohnzimmer.»
Kulturell setzt das neue «Em Pöötzke» auf Live-Jazz an drei Abenden pro Woche. Der Fokus liegt auf regionalen Künstlern, aber auch internationale Gäste sind geplant. Besonders freuen dürfte das die lokale Jazz-Szene, die seit Jahren um passende Auftrittsorte kämpft.
Oberbürgermeister Stephan Keller begrüßt die Wiederbelebung: «Das ‹Em Pöötzke› gehört zu Düsseldorf wie der Rhein und das Altbier.» Die Eröffnung fällt bewusst mit dem 50. Jubiläum des Düsseldorfer Jazz-Rallye-Festivals zusammen. Man könnte sagen: Der Herzschlag der Altstadt wird bald wieder im Swing-Takt schlagen.