Der VfB Stuttgart hat mit der Verpflichtung von Bilal El Khannouss einen echten Coup gelandet. Der erst 20-jährige Marokkaner kommt für rund 18 Millionen Euro von KRC Genk und könnte die kreative Lücke füllen, die spätestens seit dem Abgang von Enzo Millot entstanden ist. Aber was macht diesen jungen Spielmacher so besonders, dass Sportvorstand Fabian Wohlgemuth ihn als «einen der spannendsten jungen Spieler auf seiner Position in Europa» bezeichnet?
El Khannouss bringt etwas mit, das im modernen Fußball immer seltener wird: echte Spielintelligenz gepaart mit technischer Finesse. Bei Genk war er der Dreh- und Angelpunkt, der mit durchschnittlich 68 Ballkontakten pro Spiel das Tempo bestimmte. Seine Passquote von über 85 Prozent ist beeindruckend, noch wichtiger: Fast ein Drittel seiner Pässe spielte er nach vorne. «Er denkt das Spiel zwei, drei Schritte voraus», schwärmte sein ehemaliger Trainer Wouter Vrancken.
Was den Transfer besonders mutig macht: Der VfB setzt auf einen Spieler, der in der belgischen Liga glänzte, aber auf Bundesliga-Niveau noch ein unbeschriebenes Blatt ist. Trainer Sebastian Hoeneß sieht darin kein Problem: «Bilal bringt außergewöhnliche Qualitäten mit. Wir geben ihm die Zeit, sich zu akklimatisieren, aber seine Spielweise passt perfekt zu unserer Philosophie.»
Die ersten Trainingseindrücke bestätigen diese Einschätzung. El Khannouss wirkt erstaunlich ruhig am Ball, auch wenn drei Gegenspieler auf ihn zustürmen. Diese Ruhe könnte dem VfB-Spiel eine neue Dimension verleihen. Interessant dabei: Der junge Marokkaner ist kein klassischer Zehner, sondern eher ein moderner Achter, der sowohl defensiv arbeiten als auch das Spiel gestalten kann.
Ich sehe in ihm den perfekten Ersatz für Millot – vielleicht sogar mit mehr Potenzial. Die Bundesliga darf sich auf einen Spieler freuen, der in die Fußstapfen großer Techniker treten könnte. Ob er dem Druck standhält? Die ersten Wochen werden es zeigen, aber die Vorzeichen stehen gut für Stuttgarts neuen Taktgeber.