Die Sicherheit am Himmel über Sachsen ist wieder einmal in Gefahr geraten. In den vergangenen Tagen sorgten Drohnen für erhebliche Störungen des Flugbetriebs an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden. Allein am Leipziger Flughafen musste gestern Abend für rund 40 Minuten der gesamte Flugbetrieb eingestellt werden, nachdem Piloten unerlaubt fliegende Drohnen gemeldet hatten.
Die Vorfälle häufen sich besorgniserregend. Innerhalb einer Woche wurden an beiden sächsischen Verkehrsflughäfen insgesamt drei Drohnensichtungen registriert, die den Flugverkehr beeinträchtigten. «Diese illegalen Drohnenflüge sind kein Kavaliersdelikt«, erklärt Uwe Schuhart, Sprecher der Mitteldeutschen Flughafen AG. «Sie gefährden die Sicherheit von Passagieren und Besatzungen und können strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.»
Die Bundespolizei hat in allen Fällen Ermittlungen aufgenommen. Nach den Tätern wird intensiv gefahndet. Wer eine Drohne im Umkreis von 1,5 Kilometern um einen Flughafen steigen lässt, riskiert eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.
Als ich vor einigen Jahren am Flughafen Leipzig/Halle über die zunehmende Digitalisierung im Luftverkehr recherchierte, warnte mich ein Luftsicherheitsexperte bereits vor genau diesem Problem: «Die Technik ist jedermann zugänglich, das Gefahrenbewusstsein fehlt oft völlig.»
Die jüngsten Vorfälle in Sachsen reihen sich ein in eine deutschlandweite Problematik. Allein im vergangenen Jahr registrierte die Deutsche Flugsicherung 147 Behinderungen des Luftverkehrs durch Drohnen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Für die kommenden Monate planen die Behörden verstärkte Kontrollen rund um die Flughäfen. Doch bleibt die Frage: Wie lässt sich der Luftraum wirksam vor Hobby-Drohnenpiloten schützen, die sich über alle Regeln hinwegsetzen?