Die Klimaaktivisten der «Neuen Generation» haben heute früh in einer aufsehenerregenden Aktion die CDU-Parteizentrale in Berlin besetzt. Etwa 25 Personen drangen gegen 7:30 Uhr in das Konrad-Adenauer-Haus ein und verbarrikadierten sich im Foyer. Ihre Forderung: Ein sofortiges Treffen mit CDU-Chef Friedrich Merz zur Klimapolitik. Nach Angaben der Polizei Berlin wurden die Eindringlinge nach zwei Stunden aus dem Gebäude geführt.
«Wir können nicht länger zusehen, wie die größte Oppositionspartei den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel ignoriert», erklärte Sprecherin Lena Müller vor Ort. Die Aktivisten hatten orangefarbene Warnwesten an und entrollten Banner mit der Aufschrift «Klima-Notstand jetzt anerkennen». Die CDU reagierte prompt mit einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs.
Ich konnte vor Ort beobachten, wie die Stimmung zwischen Sicherheitspersonal und Aktivisten angespannt, aber nicht aggressiv war. Ein älterer CDU-Mitarbeiter brachte den Protestierenden sogar Wasser – eine kleine Geste der Menschlichkeit inmitten des Konflikts.
Friedrich Merz selbst war nicht im Gebäude, ließ aber über seinen Sprecher mitteilen: «Dialog ja, aber nicht durch Nötigung und Rechtsbruch.» Die Szenen erinnerten mich an ähnliche Proteste in Hamburg vor drei Jahren, als Klimaaktivisten das Rathaus besetzten.
Für die «Neue Generation» war es die erste größere Aktion in Berlin. Im Gegensatz zu früheren Klimagruppen setzen sie auf gezielte Konfrontation mit politischen Entscheidungsträgern statt auf Straßenblockaden. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob ihre Strategie aufgeht oder ob sie damit die Unterstützung in der Bevölkerung verlieren, die laut Umfragen bei Klimaschutz zwar mehrheitlich Handlungsbedarf sieht, radikale Protestformen jedoch zunehmend ablehnt.