In der Frankfurter Innenstadt versammelten sich gestern Abend mehrere hundert Menschen zu einer Großdemonstration gegen den Gaza-Krieg. Unter dem Motto «Stoppt den Krieg, stoppt das Töten» zogen die Demonstranten vom Opernplatz durch die Innenstadt. Laut Polizeiangaben beteiligten sich rund 750 Teilnehmer, die Veranstalter sprachen von 1.200 Menschen.
Bei eisigen Temperaturen trugen viele Teilnehmer palästinensische Fahnen und Plakate mit Aufrufen wie «Frieden für Gaza» und «Waffenlieferungen stoppen». Die Stimmung war aufgeladen, aber weitgehend friedlich. Ich beobachtete, wie sich am Rand immer wieder kleine Diskussionsgruppen bildeten, in denen kontrovers, aber meist respektvoll debattiert wurde.
«Wir stehen hier, weil täglich Zivilisten sterben und die internationale Gemeinschaft zu wenig unternimmt», sagte Samira K., eine der Organisatorinnen. Besonders kritisiert wurden die deutschen Waffenlieferungen an Israel. Gleichzeitig betonten viele Redner die Notwendigkeit, jede Form von Antisemitismus zu verurteilen.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. «Wir haben die Versammlung engmaschig begleitet», erklärte Polizeisprecher Martin Busch. Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich, als einige Demonstranten kurzzeitig nicht genehmigte Parolen riefen. Die Veranstalter griffen jedoch schnell ein.
Während meiner Berichterstattung aus dem Nahen Osten habe ich immer wieder erlebt, wie tief dieser Konflikt auch die Menschen in Deutschland bewegt. Was in Frankfurt besonders auffiel: Unter den Demonstrierenden waren Menschen verschiedenster Herkunft vereint – ein Zeichen dafür, dass der Wunsch nach Frieden keine Grenzen kennt.
Die Demonstration reiht sich ein in eine Serie von Kundgebungen, die seit dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 und der anschließenden israelischen Militäroffensive in Deutschland stattfinden. Werden solche Versammlungen den politischen Druck erhöhen? Zumindest zeigen sie, dass der Konflikt auch nach Monaten nichts von seiner Brisanz verloren hat.