Nach dem Spiel des TSV 1860 München gegen Aachen kam es am Samstagabend zu einer erschreckenden Gewalttat. Ein 20-jähriger Fan der Löwen wurde am U-Bahnhof Giesing von mehreren Unbekannten brutal zusammengeschlagen und erlitt schwere Kopfverletzungen. Die Polizei sucht nun dringend nach Zeugen.
Was sich gegen 21 Uhr am Bahnsteig abspielte, macht fassungslos. Der junge Mann aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck wurde nach bisherigen Erkenntnissen gezielt attackiert, zu Boden gebracht und mit Tritten gegen den Kopf schwer verletzt. Passanten fanden ihn bewusstlos und alarmierten den Notruf.
Solche Gewaltexzesse haben in unserer Gesellschaft keinen Platz, erklärt Polizeisprecher Werner Kraus. Die Ermittler gehen von einem gezielten Angriff aus, möglicherweise mit Fußball-Rivalität als Hintergrund. Vor dem Stadion hatte es zuvor bereits kleinere Auseinandersetzungen gegeben.
Die Ermittlungsgruppe Giesing wurde eingerichtet, um den Fall aufzuklären. Besonders wichtig: Die Überwachungskameras am Bahnhof haben die Tat aufgezeichnet. Die Auswertung läuft auf Hochtouren, so Kraus. Das Opfer wurde notoperiert und schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.
Münchens Fanszene zeigt sich erschüttert. Wir stehen unter Schock, sagt Thomas Weber vom Fanclub Blaue Löwen. Fußball darf niemals Anlass für solche brutalen Attacken sein.
Mir fällt auf: In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin berichte ich immer wieder über Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen. Trotz zahlreicher Präventionsprogramme scheint dieses Problem ungelöst.
Die Polizei bittet Zeugen des Vorfalls dringend, sich zu melden. Mehr zum Thema Fangewalt findet man bei der Koordinationsstelle Fanprojekte. Der Vorfall wirft einmal mehr die Frage auf: Wie können wir sicherstellen, dass Fußball ein Fest bleibt und nicht zum Schauplatz sinnloser Gewalt wird?