Die Suche nach einem Fahrer, der gestern in Essen eine Fußgängerin anfuhr und flüchtete, läuft auf Hochtouren. Eine 52-jährige Essenerin wurde beim Überqueren der Straße von einem silbernen Auto erfasst und leicht verletzt. Der Fahrer entfernte sich vom Unfallort, ohne sich um die Verletzte zu kümmern. Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr über 4.300 Unfallfluchten im Stadtgebiet.
Der Vorfall ereignete sich gegen 15:30 Uhr an der Kreuzung Klopstockstraße/Grillostraße im Stadtteil Altenessen. Nach Zeugenaussagen wollte die Frau bei grüner Ampel die Straße überqueren, als der Fahrer trotz Rotlicht abbog und sie erfasste. «Wir sehen leider immer häufiger solche Fälle von verantwortungslosem Verhalten», erklärt Hauptkommissarin Silvia Weber von der Essener Verkehrspolizei.
Die Verletzte wurde noch vor Ort von Sanitätern versorgt und konnte nach ambulanter Behandlung wieder nach Hause. Ein aufmerksamer Zeuge notierte Teile des Kennzeichens: E-MT. Die Ermittler hoffen nun auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung.
Als ich vor drei Jahren über ähnliche Vorfälle im Essener Norden berichtete, zeigte sich bereits ein besorgniserregender Trend: Die Hemmschwelle, nach Unfällen einfach davonzufahren, sinkt merklich. Besonders an den viel befahrenen Kreuzungen rund um die Altenessener Straße kommt es regelmäßig zu gefährlichen Situationen.
Die Konsequenzen für Fahrerflucht sind erheblich – neben einer Geldstrafe drohen Führerscheinentzug und bei Personenschäden sogar eine Freiheitsstrafe. Verkehrsexperten betonen: Eine sofortige Meldung des Unfalls hätte die rechtlichen Folgen deutlich abmildern können. Mehr Informationen zur Verkehrssicherheit bietet die Polizei Essen auf ihrer Webseite.
Die Essener Bürgerschaft reagiert mit Sorge auf den Vorfall. In einer Stadt, die stolz auf ihren Zusammenhalt ist, hinterlässt solches Verhalten Spuren. Wer bleibt schon stehen, wenn andere wegfahren?