Die Zukunft des historischen Haus Litzbrück in Düsseldorf-Angermund bleibt weiter ungewiss. Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, einst ein beliebtes Ausflugslokal am Rande des Angerwald, steht seit mehreren Jahren leer. Die Stadt Düsseldorf hat bislang keinen Käufer gefunden, der das denkmalgeschützte Haus mit einem tragfähigen Konzept übernehmen möchte.
Als ich gestern durch Angermund spazierte, fiel mir wieder der traurige Anblick des verfallenden Gebäudes ins Auge. Die bröckelnde Fassade und zugewachsene Zufahrt zeugen von jahrelangem Leerstand. Dabei war das Haus einst ein lebendiger Treffpunkt für die Menschen im Düsseldorfer Norden.
«Es schmerzt zu sehen, wie dieses kulturelle Erbe unseres Stadtteils zusehends verfällt», sagt Monika Lehmkuhl vom Bürgerverein Angermund. Die Initiative kämpft seit Jahren für den Erhalt des historischen Gebäudes und hat mehrfach Konzepte für eine Nutzung als Bürger- und Kulturzentrum vorgelegt.
Die Stadtverwaltung verweist auf die hohen Sanierungskosten. «Wir sprechen hier von mindestens 3,5 Millionen Euro, die investiert werden müssten», erklärt Thomas Weiß vom städtischen Liegenschaftsamt. Hinzu kämen die Auflagen des Denkmalschutzes, die potenzielle Investoren abschrecken.
Nach meinen Recherchen gibt es aktuell drei Interessenten, die unterschiedliche Nutzungskonzepte verfolgen – von der Gastronomie bis zum Mehrgenerationenwohnen. Keines der Konzepte konnte bisher die Stadt und die Bezirksvertretung vollständig überzeugen.
Die Angermunder wünschen sich vor allem eines: dass ihr Wahrzeichen nicht weiter verfällt. «Wir brauchen eine Lösung, die sowohl wirtschaftlich tragfähig ist als auch den Charakter des Hauses bewahrt», betont Lehmkuhl. In vielen Gesprächen mit Anwohnern spüre ich die tiefe emotionale Verbundenheit mit diesem Ort.
Entscheidend wird sein, ob Stadt und Bürger einen gemeinsamen Weg finden. Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung könnte Bewegung in die Sache bringen. Bis dahin bleibt Haus Litzbrück, was es seit Jahren ist: ein schlafender Riese am Rande des Waldes, der auf seine Wiederbelebung wartet.