Die Alarmglocken schrillten gestern Nacht in Düsseldorfs Stadtmitte: Ein maskierter Täter überfiel gegen 23:45 Uhr eine Spielhalle an der Oststraße. Mit vorgehaltener Schusswaffe zwang er eine 59-jährige Angestellte zur Herausgabe der Tageseinnahmen – rund 1.000 Euro. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der dritte bewaffnete Überfall auf Glücksspieleinrichtungen im Stadtgebiet innerhalb der letzten zwei Monate.
Der etwa 1,80 Meter große Mann mit schwarzer Sturmhaube und dunkler Kleidung betrat die Spielhalle kurz vor Mitternacht. Als die Angestellte sich zunächst weigerte, das Geld auszuhändigen, wurde der Täter handgreiflich. «Er hat die Frau brutal gegen eine Wand gestoßen und ihr dabei Prellungen zugefügt«, berichtet Kriminalhauptkommissar Werner Schmidt von der Düsseldorfer Polizei.
Ein Zeuge, der zu diesem Zeitpunkt als einziger Gast anwesend war, beschrieb den Täter als «auffallend nervös, vermutlich Anfang 30». Die Angestellte wurde nach dem Vorfall ins Krankenhaus gebracht, konnte aber nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden.
Als ich heute Vormittag vor Ort war, standen die Türen der Spielhalle noch offen. Polizeibeamte sicherten Spuren, während in der benachbarten Bäckerei die Sorge umging. «Wir schließen jetzt früher und passen besser auf«, erzählte mir die Verkäuferin mit gesenkter Stimme.
Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach dem Täter, der nach dem Überfall zu Fuß in Richtung Hauptbahnhof flüchtete. Eine sofort eingeleitete Großfahndung blieb bislang erfolglos. In der Nachbarschaft wächst die Verunsicherung. Wie lange kann man sich in der einst als sicher geltenden Innenstadt noch sicher fühlen? Die Polizei bittet Zeugen, die zwischen 23:30 und 00:15 Uhr verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 0211-8700 zu melden.