Die Dortmunder Innenstadt steht unter Schock. Vor einem Berufskolleg fielen heute Vormittag gegen 10:30 Uhr mehrere Schüsse. Ein Schüler wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, während Spezialkräfte der Polizei nach einem flüchtigen Tatverdächtigen fahnden. Das gesamte Schulgebäude und angrenzende Bereiche wurden weiträumig abgesperrt.
«Die Situation war chaotisch», berichtet Augenzeuge Michael K., der in einem Café gegenüber der Schule saß. «Plötzlich rannten Schüler schreiend aus dem Gebäude, dann kamen sofort Polizeiautos angefahren.» Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler handelt es sich um eine Auseinandersetzung zwischen zwei Personen, die sich kannten. Ein gezielter Amoklauf wird derzeit ausgeschlossen.
Polizeisprecherin Andrea Meyer bestätigt: «Wir gehen von einem persönlichen Konflikt aus. Die Bevölkerung ist nicht in Gefahr, dennoch bitten wir um erhöhte Wachsamkeit.» Das SEK durchsuchte alle Räume des Berufskollegs, während Schülerinnen und Schüler in Sicherheit gebracht wurden.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten erlebt, wie schnell solche Vorfälle eine ganze Stadtgemeinschaft erschüttern können. Eltern standen mit besorgten Gesichtern hinter den Absperrungen, viele in Tränen, während Lehrkräfte versuchten, die Situation zu beruhigen.
Der Dortmunder Oberbürgermeister hat für heute Abend eine Pressekonferenz angekündigt. Dort sollen weitere Details bekannt gegeben werden. Die Frage, wie Waffen an Schulen verhindert werden können, wird die Stadt noch lange beschäftigen. Müssen wir über Metalldetektoren nachdenken, wie sie in anderen Ländern längst Alltag sind?