Die Weite des Münchner Flughafens wirkt an diesem kalten Novembermorgen fast majestätisch. Ab heute starten und landen hier täglich durchschnittlich 720 Flugzeuge – ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Winterflugplan 2025/26 ist in Kraft getreten und bringt zahlreiche Neuerungen für Reisende aus Bayern und darüber hinaus.
Besonders auffällig: Die Verbindungen in wärmere Gefilde nehmen zu. «Die Nachfrage nach Sonnendestinationen ist weiterhin überdurchschnittlich hoch», erklärt Flughafensprecher Robert Müller beim Rundgang über das Vorfeld. Allein die Lufthansa stockt ihre Verbindungen nach Málaga und Palma de Mallorca um 30 Prozent auf.
Auch die Langstrecke erlebt einen Aufschwung. Mit Bangkok, Singapur und erstmals auch Hanoi werden drei asiatische Metropolen nun täglich angeflogen. Für Geschäftsreisende besonders interessant: Die neue Direktverbindung nach San Francisco, die viermal wöchentlich bedient wird.
Die Umweltdebatte spiegelt sich ebenfalls im neuen Flugplan wider. «Wir setzen verstärkt auf moderne Flugzeuge mit geringerem Kerosinverbrauch», betont Lufthansa-Managerin Julia Weber. Auf der Kurzstrecke kommen nun überwiegend Airbus A320neo zum Einsatz, die bis zu 20 Prozent weniger Treibstoff benötigen.
Was mir während meiner Recherchen besonders auffiel: Die Airline-Lounges sind deutlich voller als noch vor einem Jahr. Die Reiselust der Menschen scheint ungebrochen – trotz oder vielleicht gerade wegen der wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Insgesamt steuern nun 85 Airlines von München aus 190 Ziele in 60 Ländern an. Der bayerische Wirtschaftsminister spricht von einem «starken Signal für den Standort». Doch was bedeutet dieser Aufschwung für die Klimaziele der Region? Diese Frage wird die Diskussionen in den kommenden Monaten prägen.