Die Küche im Restaurant schließt, der Gastronom geht essen. Wo kehrt ein Spitzenkoch wie Sven Burgmaier ein, wenn er selbst Gast sein will? Der 46-jährige Chef des „Ochsen» in Sinzheim hat klare Vorstellungen davon, was ihm schmeckt. „Es muss nicht immer Sterneküche sein», verrät er. Eine gute Atmosphäre und authentisches Essen – das schätzt er besonders.
Burgmaier, der seit über 15 Jahren den „Ochsen» führt, zieht es oft in die badische Heimat. „Im Löwen in Neuweier fühle ich mich einfach wohl», erzählt er. „Die Wildgerichte dort sind fantastisch, besonders die Rehkeule.» Auch das Gasthaus Auerhahn in Halbmeil im Schwarzwald hat es ihm angetan. Hier überzeuge vor allem die Bodenständigkeit: „Die machen eine ehrliche Küche mit Produkten aus der Region – genau mein Geschmack.»
Für besondere Anlässe darf es auch gehobener sein. Das Drei-Sterne-Restaurant Schwarzwaldstube in Baiersbronn besucht Burgmaier gerne. „Dort stimmt einfach alles», schwärmt er. „Von der Begrüßung bis zum letzten Gang – ein Gesamtkunstwerk.» Manchmal muss es aber auch unkompliziert sein. „Nach einem stressigen Tag im Restaurant freue ich mich auf eine einfache Pizza bei Da Michele in Baden-Baden.»
Die Gastronomieszene in der Region beobachtet Burgmaier mit gemischten Gefühlen. „Viele kämpfen mit Personalmangel und steigenden Kosten», erklärt er. Als ich kürzlich durch Baden-Baden ging, sah ich drei geschlossene Restaurants, die ich früher gerne besucht habe. Trotzdem blickt er optimistisch in die Zukunft: „Die Menschen werden immer gutes Essen schätzen – ob Sterneküche oder Dorfgasthaus. Hauptsache authentisch.«