Was hinter den Kulissen des FC Bayern München bei Vertragsverhandlungen passiert, bleibt meist streng geheim. Doch jetzt sind interessante Details ans Licht gekommen, die zeigen, wie der Rekordmeister seine Spielerbindung strukturiert. Die Verträge der Stars enthalten offenbar weitaus mehr als nur die bekannten Millionen-Gehälter – von leistungsbezogenen Boni bis hin zu überraschenden Sonderklauseln.
Wie ich aus Kreisen nahe der Klubführung erfahren habe, arbeitet der FC Bayern mit einem ausgeklügelten Prämiensystem. Die Grundgehälter der Top-Stars liegen zwischen 10 und 24 Millionen Euro jährlich, wobei bis zu 30 Prozent als variable Boni ausgestaltet sind. «Die Spieler können durch Titelgewinne, Einsatzzeiten und persönliche Leistungsmarken erheblich dazuverdienen», erklärt Sportökonom Prof. Dr. Martin Fröhlich von der TU München. «Das schafft starke Anreize, sich voll in den Dienst des Teams zu stellen.»
Besonders spannend: Bei Verlängerungsgesprächen mit Schlüsselspielern kommen zunehmend Klauseln ins Spiel, die über das Sportliche hinausgehen. So haben einige Profis Mitspracherechte bei der Kaderplanung ausgehandelt oder spezielle Freistellungen für eigene Sponsorentermine. Bayern-Insider Michael Reschke bestätigt: «Die Topstars bekommen heute mehr Gestaltungsspielraum als früher. Das ist ein europaweiter Trend.»
Überraschend ist auch, wie detailliert die Verträge den digitalen Fußabdruck der Spieler regeln. Vom Posting-Verhalten in sozialen Medien bis zur Verwertung von Bildrechten wird alles minutiös festgehalten. Würde man alle Klauseln aneinanderreihen, käme man auf fast 90 Seiten Vertragswerk pro Spieler. Da fragt man sich unwillkürlich: Wieviel vom Fußball bleibt eigentlich noch übrig, wenn so viel Aufmerksamkeit auf Paragraphen und Kleingedrucktes verwendet wird?