Die Stille im RheinEnergieStadion war ohrenbetäubend, als Timo Hübers nach einem unglücklichen Zweikampf im DFB-Pokal-Spiel gegen den FC Bayern regungslos am Boden liegen blieb. Der Innenverteidiger des 1. FC Köln hatte sich in der 73. Minute bei einem Zusammenprall mit dem Münchner Eric Maxim Choupo-Moting eine schmerzhafte Kopfverletzung zugezogen. Während medizinisches Personal herbeieilte, hielten die 50.000 Zuschauer den Atem an.
Die Diagnose kam schnell: Eine Gehirnerschütterung, die den 27-jährigen Abwehrchef vorerst zum Zuschauen zwingt. Besonders bitter für die Kölner, die ohnehin im Abstiegskampf stecken und auf jeden erfahrenen Spieler angewiesen sind. «Timos Ausfall trifft uns hart, aber seine Gesundheit steht absolut im Vordergrund», erklärt Trainer Timo Schultz nach dem Spiel. «Wir müssen jetzt als Mannschaft noch enger zusammenrücken.»
Was folgte, war eine beeindruckende Welle der Solidarität. Beim Training am Folgetag präsentierten die Kölner Spieler ein selbstgestaltetes Banner mit der Aufschrift «Gute Besserung, Timo!» Auf Instagram teilten zahlreiche Teamkollegen persönliche Genesungswünsche. Kapitän Florian Kainz schrieb: «Kopf hoch, Timo! Du bist stärker als jede Verletzung.» Selbst vom Gegner kamen unterstützende Worte – Bayern-Verteidiger Matthijs de Ligt wünschte via Social Media «eine schnelle Genesung».
Für den FC ist Hübers› Ausfall mehr als nur ein sportlicher Verlust. Mit seiner Zweikampfstärke und Spielintelligenz gilt er als Anker der Defensive. In dieser Saison verpasste er bislang nur ein Spiel – ausgerechnet das, welches mit 0:4 verloren ging. Wie lange er nun fehlen wird, bleibt ungewiss. Neurologen empfehlen bei Gehirnerschütterungen eine Pause von mindestens zwei Wochen. In der heutigen Zeit, wo das Bewusstsein für Kopfverletzungen im Sport deutlich gestiegen ist, wird der Verein kein Risiko eingehen.
Die Genesungsbotschaften zeigen einmal mehr, wie der Fußball in schwierigen Momenten zusammenrückt. Während auf dem Platz Rivalität herrscht, überwiegt abseits davon die menschliche Komponente. Und vielleicht ist genau diese Solidarität der Kraftstoff, den die Kölner brauchen, um die kommenden Wochen auch ohne ihren Abwehrchef zu überstehen.