In einer überraschenden Wendung hat der umstrittene Investor Hasan Ismaik dem Traditionsverein TSV 1860 München erneut finanzielle Unterstützung zugesagt. Der jordanische Geschäftsmann will bis zu 1,5 Millionen Euro für neue Spieler bereitstellen – eine Nachricht, die bei vielen Löwen-Fans gemischte Gefühle auslöst. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist Ismaik an den Löwen beteiligt und hat nach eigenen Angaben bereits über 80 Millionen Euro investiert.
«Wir wollen den TSV 1860 wieder stark sehen», erklärte Ismaik gestern bei einem Pressegespräch. «Das Geld steht bereit, sobald der Verein konkrete Transferpläne vorlegt.» Die finanzielle Spritze kommt für den kriselnden Drittligisten zur rechten Zeit. In den Gremien des Vereins hat die Nachricht jedoch bereits neue Spannungen ausgelöst.
Die Geschichte zwischen Ismaik und 1860 gleicht einer zerrütteten Ehe, die nur noch der Papierkram zusammenhält. Vor knapp zwölf Jahren stieg der Jordanier mit großen Versprechen ein, doch die sportliche Entwicklung verlief enttäuschend. Ich erinnere mich noch gut an die Jubelstimmung 2011, als viele Fans den Investor als Retter feierten. Heute herrscht vor allem Ernüchterung.
Vereinspräsident Robert Reisinger reagierte zurückhaltend: «Wir prüfen das Angebot, müssen aber die finanziellen und vereinspolitischen Konsequenzen genau abwägen.» Die 50+1-Regel im deutschen Fußball begrenzt Ismaiks Einfluss trotz seiner Investitionen, was immer wieder zu Konflikten führt.
Münchens Fußballszene beobachtet die Entwicklung mit Skepsis. Ein ehemaliger 1860-Profi, der anonym bleiben möchte, sagte mir: «Ohne frisches Geld geht’s nicht, aber mit Ismaik hat man den Teufel an Bord. Das bleibt ein Drahtseilakt.«
Die Frage bleibt: Kann 1860 München jemals wieder zu alter Stärke finden, wenn die finanzielle Zukunft so unsicher ist? Die treuen Fans der Löwen verdienen nach Jahren der Enttäuschung endlich Stabilität. Doch ob Ismaiks neueste Millionenzusage mehr ist als ein weiteres Kapitel in dieser komplizierten Geschichte, wird erst die Zeit zeigen.