Die Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen hat am vergangenen Wochenende gleich mehrere Haftbefehle vollstreckt. Allein am Flughafen Düsseldorf wurden innerhalb weniger Stunden vier gesuchte Personen festgenommen. Nach Angaben der Behörde waren die Beamten bei Routinekontrollen auf die Straftäter gestoßen.
Ein besonders spektakulärer Fall ereignete sich am Samstagmorgen in Köln. Ein 45-jähriger Mann, der seit Monaten wegen Betrugs gesucht wurde, versuchte sich der Kontrolle durch Flucht zu entziehen. «Er rannte plötzlich los, als die Beamten seine Personalien überprüfen wollten», berichtet Hauptkommissarin Siebel. Nach kurzer Verfolgung konnte der Mann jedoch gestellt werden.
Die meisten Festgenommenen waren wegen nicht bezahlter Geldstrafen zur Fahndung ausgeschrieben. Ein 36-Jähriger hatte beispielsweise eine Geldstrafe von 1.800 Euro wegen Fahrens ohne Führerschein nicht beglichen. Da er den Betrag nicht aufbringen konnte, wurde er in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Was viele nicht wissen: Die Bundespolizei arbeitet eng mit den Landesbehörden zusammen. «Wir gleichen jede kontrollierte Person mit den Fahndungssystemen ab», erklärt ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin. Bei den meisten kontrollierten Personen handelt es sich um Reisende am Flughafen oder Bahnhof.
Ich habe in meiner Zeit als Reporterin in Baden-Württemberg oft beobachtet, wie überrascht Menschen sind, wenn sie Jahre nach einer nicht bezahlten Geldstrafe plötzlich verhaftet werden. Viele denken, kleine Delikte würden irgendwann verjähren.
Die jüngste Festnahmewelle ist Teil einer verstärkten Kontrolltätigkeit der Bundespolizei in NRW. Mehr dazu auf der Webseite der Bundespolizei. Bemerkenswert ist dabei: Fast alle Festgenommenen hätten ihre Haft durch rechtzeitige Zahlung vermeiden können. Eine Erinnerung daran, dass der Rechtsstaat zwar manchmal langsam, aber doch beharrlich arbeitet.