In Dortmund öffnen am heutigen Feiertag Allerheiligen zahlreiche Bäckereien ihre Türen. Anders als Supermärkte und Discounter dürfen Bäckereien in Nordrhein-Westfalen auch an diesem gesetzlichen Feiertag für einige Stunden frische Backwaren verkaufen. Eine Regelung, die vielen Dortmundern das Frühstück rettet.
Laut der aktuellen NRW-Ladenöffnungsregelung haben Bäckereien die Erlaubnis, bis zu fünf Stunden an Feiertagen zu öffnen. «Wir nutzen diese Möglichkeit gerne, weil die Nachfrage enorm ist«, erklärt Petra Schumann, Inhaberin der Traditionsbäckerei am Westpark. Die meisten Betriebe beschränken ihre Öffnungszeiten auf den Vormittag, meist zwischen 7 und 12 Uhr.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich beobachtet, wie sich die Feiertags-Einkaufskultur verändert hat. Was früher undenkbar war, gehört heute zum Alltag. Vor den geöffneten Bäckereien in der Dortmunder Innenstadt bilden sich regelmäßig lange Schlangen – besonders an der beliebten Filiale am Hauptbahnhof.
«Für uns ist Allerheiligen ein wichtiger Umsatztag geworden«, bestätigt Bäckermeister Klaus Hoffmann von der Kette «Dortmunder Backkunst». «Die Menschen wollen auch am Feiertag nicht auf ihr frisches Frühstück verzichten.»
Besonders gefragt sind heute die traditionellen Allerheiligen-Brötchen mit Mohn und Sesam, eine regionale Spezialität. Kundin Marion Meier hat die letzten ergattert: «Bei uns gehört das zum Feiertags-Frühstück einfach dazu.«
Was viele nicht wissen: Die Sonderregelung für Bäckereien stammt ursprünglich aus einer Zeit, als es noch keine Kühlschränke gab. Heute ist sie ein Kompromiss zwischen Tradition, Kundenservice und dem Schutz des Feiertags. Ob die Regelung bald auch auf andere Bereiche ausgeweitet wird? Das bleibt abzuwarten. Für Dortmunder Frühaufsteher ist sie jedenfalls ein Segen.