Der Frankfurter Hauptbahnhof wirkte heute Morgen wie ein Ort kollektiver Verzweiflung. Tausende Pendler strandeten an den Gleisen, als eine massive S-Bahn-Störung den Verkehr nahezu komplett lahmlegte. Seit etwa 5:30 Uhr fielen Verbindungen aus oder verspäteten sich erheblich. Laut RMV sind fast alle Linien betroffen – von der S1 bis zur S9, mit Ausnahme der S7.
Als ich gegen 7 Uhr am Hauptbahnhof ankam, sah ich die Auswirkungen mit eigenen Augen: Dicht gedrängt standen die Menschen vor den Anzeigetafeln, die Gesichter angespannt. «Ich komme jetzt definitiv zu spät zu meinem wichtigen Meeting», sagte mir Claudia Berger (42), die täglich von Friedrichsdorf nach Frankfurt pendelt. «Man fühlt sich machtlos.»
Der Grund für das Chaos: Eine technische Störung im elektronischen Stellwerk Frankfurt. Ein Bahnsprecher erklärte mir: «Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung des Problems. Die Sicherheit der Fahrgäste hat oberste Priorität.»
Die Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden, auf U-Bahnen, Busse oder Straßenbahnen auszuweichen. Doch auch diese sind bereits überfüllt. Aus meiner Erfahrung weiß ich: Solche Störungen treffen besonders Berufspendler hart, die auf pünktliche Verbindungen angewiesen sind.
Ein bekanntes Muster zeigt sich wieder: Die sensible Infrastruktur des Rhein-Main-Gebiets ist anfällig für Störungen. Während die Techniker fieberhaft arbeiten, bleibt Pendlern nur Geduld – oder Kreativität bei der Suche nach Alternativen. Wie lange wird Frankfurt noch mit einem überlasteten Nahverkehrssystem leben müssen?