Der Arbeitsmarkt in Düsseldorf steht vor einem Wendepunkt: Ab sofort erhalten ausländische Fachkräfte ihre Arbeitserlaubnis deutlich schneller. Die Ausländerbehörde hat ihre Prozesse grundlegend umgestellt. Statt wochenlanger Wartezeiten soll die Genehmigung nun innerhalb weniger Tage erfolgen. Eine Maßnahme, die in Zeiten des Fachkräftemangels überfällig war – laut IHK Düsseldorf fehlen der Landeshauptstadt bereits jetzt mehr als 11.000 qualifizierte Arbeitskräfte.
Die neue «Fast-Track«-Lösung funktioniert denkbar einfach. Wer einen Arbeitsvertrag vorweisen kann, erhält einen Sonderzugang zum Behördensystem. «Wir wollen den Menschen, die zu uns kommen und arbeiten möchten, keine bürokratischen Hürden mehr in den Weg stellen», erklärt Amtsleiterin Miriam Klöppel. Die Behörde arbeitet jetzt eng mit der Agentur für Arbeit zusammen, Daten werden direkt ausgetauscht.
Als ich vergangene Woche die Ausländerbehörde besuchte, traf ich Mohammad S. aus Syrien. Der Ingenieur wartete seit drei Monaten auf seine Arbeitserlaubnis. «Jeden Tag, den ich nicht arbeiten kann, fehlt Geld für meine Familie», sagte er mir. Sein Fall wird nun priorisiert behandelt.
Die Industrie- und Handelskammer begrüßt die Reform. «Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Wirtschaftsstandort Düsseldorf zu stärken», so IHK-Präsident Andreas Schmitz. «Jede qualifizierte Fachkraft, die nicht arbeiten darf, ist eine verschenkte Chance.»
Die Stadt Düsseldorf beweist, dass Bürokratieabbau keine leere Phrase sein muss. Ob diese Reform ausreicht, um dem wachsenden Fachkräftemangel zu begegnen, wird sich zeigen. Fest steht: Wer in Düsseldorf arbeiten will und darf, kann dies nun deutlich schneller tun. Eine gute Nachricht für alle – für die Menschen, die hier ein neues Leben beginnen, und für Unternehmen, die händeringend Personal suchen.