In Dresden finden leerstehende Asylunterkünfte neue Bestimmungen. Nach dem Abbau von fünf Containerunterkünften im letzten Jahr plant die Stadt konkrete Nachnutzungen für die Grundstücke. Auf der Bremer Straße soll bis 2026 ein Wohnquartier mit 335 bezahlbaren Wohnungen entstehen. In der Königsbrücker Landstraße, wo einst 600 Geflüchtete lebten, werden Gewerbeflächen entwickelt.
Die Stadträtin Anja Apel sieht darin wichtige Chancen: «Wir können aus diesen Flächen etwas schaffen, das der ganzen Stadtgesellschaft zugutekommt.» An der Nöthnitzer Straße, wo vor acht Jahren hitzige Debatten um die Container geführt wurden, entsteht jetzt ein modernes Verwaltungsgebäude. Das Gelände am Hammerweg wird künftig für Schulen genutzt, in Striesen soll eine Kindertagesstätte gebaut werden.
Die Umnutzung erfolgt nicht überall ohne Widerspruch. Bei meinen Gesprächen vor Ort höre ich immer wieder Stimmen, die mehr Bürgerbeteiligung fordern. «Die Anwohner wurden zu spät einbezogen», kritisiert Anwohnerin Maria Krause aus Striesen. Dresden steht hier vor einem Balanceakt. Die Stadt braucht dringend Wohnraum und Sozialeinrichtungen, will aber auch den Bürgerwillen respektieren. Am Ende könnte dieses Vorgehen jedoch beispielhaft für andere Kommunen werden.