Die Hansestadt steht vor einer der größten Demonstrationen des Jahres. Am morgigen Samstag werden bis zu 20.000 Menschen bei einer Pro-Palästina-Demonstration in der Hamburger Innenstadt erwartet. Die Polizei warnt bereits jetzt vor erheblichen Verkehrsbehinderungen zwischen 14 und 19 Uhr und rät, den Bereich weiträumig zu umfahren.
Seit Tagen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Demonstration soll vom Steindamm über Mönckebergstraße und Jungfernstieg bis zum Gänsemarkt führen – mitten durch die belebte Einkaufszone. «Wir erwarten ein hohes Besucheraufkommen und haben entsprechend Personal eingeplant», erklärt Polizeisprecherin Sandra Meyer.
Die Veranstalter hatten ursprünglich mit 10.000 Teilnehmern geplant, doch die Behörden rechnen mit deutlich mehr. «Bei ähnlichen Kundgebungen in Berlin und Köln kamen fast doppelt so viele Menschen wie angemeldet», berichtet ein Experte für Versammlungsrecht.
Ich war vor drei Wochen bei einer kleineren Kundgebung zum gleichen Thema am Hauptbahnhof. Schon damals war die Stimmung aufgeladen, aber friedlich. Die emotionalen Redebeiträge und die vielen jungen Familien mit Kindern haben mich beeindruckt.
Die HVV empfiehlt Fahrgästen, auf U- und S-Bahnen auszuweichen. Autofahrer sollten die Innenstadt möglichst meiden. Anwohner und Einzelhändler in der Mönckebergstraße sehen dem Samstagnachmittag mit gemischten Gefühlen entgegen. «Eigentlich ist das unser umsatzstärkster Tag», seufzt Boutique-Besitzerin Helga Meier.
Hamburgs Innensenator Andy Grote betont: «Das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut. Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass keine strafbaren Inhalte verbreitet werden.» Die Frage bleibt, wie die Stadt mit dem zunehmenden Protest umgeht, während der Nahost-Konflikt weiter eskaliert.