Der Schock sitzt tief in Berlin-Friedrichshain, wo gestern Nachmittag drei Kinder Opfer eines bewaffneten Raubüberfalls wurden. Die Kinder im Alter zwischen 11 und 13 Jahren wurden gegen 16:30 Uhr von einem maskierten Mann mit einer Waffe bedroht. Der Täter forderte Bargeld und Wertgegenstände. Was als normaler Nachmittag begann, endete für die Kinder in Angst und Schrecken.
Die Polizei reagierte umgehend mit einem Großeinsatz. Nach intensiver Fahndung führten die Ermittlungen zu einer Wohnung in Friedrichshain. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) durchsuchte die Räumlichkeiten und fand dabei eine Schreckschusswaffe. Diese könnte bei dem Überfall verwendet worden sein. Ein 19-jähriger Tatverdächtiger wurde vorläufig festgenommen.
«Solche Vorfälle hinterlassen tiefe seelische Spuren bei Kindern», erklärt Psychologin Dr. Martina Weber vom Berliner Kinderschutzzentrum. «Besonders besorgniserregend ist, dass Gewalt gegen immer jüngere Opfer gerichtet wird.«
Die Kriminalstatistik zeigt: Raubüberfälle mit Kindern als Ziel nehmen zu. In meinen zwanzig Jahren als Journalistin habe ich eine beunruhigende Entwicklung beobachtet – was früher undenkbar schien, ist heute traurige Realität in unseren Kiezen.
Die betroffenen Familien erhalten psychologische Unterstützung. Der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Martin Schmidt, kündigte verstärkte Präventionsmaßnahmen an. «Wir können nicht zulassen, dass Kinder in unserem Bezirk in Angst leben müssen.«
Während die Ermittlungen weiterlaufen, stellt sich die Frage: Wie schützen wir unsere Kinder in einer Stadt, in der selbst der Heimweg von der Schule zum Risiko werden kann? Die Antwort darauf betrifft uns alle – nicht nur in Friedrichshain.