Dresden ringt mit der Sicherheit seiner Weihnachtsmärkte. Wenige Wochen vor der Eröffnung fehlen noch immer ausreichend Schutzbarrieren. Die Lieferprobleme betreffen vor allem die mobilen Fahrzeugsperren, sogenannte Nizza-Poller, die nach dem Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz 2016 Standard wurden. Laut Stadtverwaltung sind nur 60 Prozent der benötigten Sicherheitsvorkehrungen vorhanden.
«Die Situation ist angespannt, aber wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen», erklärt Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel. Vor allem der Striezelmarkt, der am 27. November eröffnen soll, bereitet Kopfzerbrechen. Rund um den Altmarkt müssen mehrere Zugangswege abgesichert werden.
Als Notlösung setzt die Stadt auf Wassertonnen und Betonklötze. Diese Maßnahmen wirken allerdings improvisiert. Bei meinem letzten Rundgang über das Gelände bemerkte ich die Sorgenfalten auf den Gesichtern der Marktbetreiber. «Wir wollen Sicherheit, aber auch eine einladende Atmosphäre», sagt Standbetreiberin Claudia Werner, die seit 15 Jahren auf dem Striezelmarkt vertreten ist.
Die Polizei plant verstärkte Präsenz. «Wir werden sichtbar sein, ohne ein Gefühl der Bedrohung zu vermitteln», verspricht Polizeisprecherin Jana Ulbricht. Zusätzlich setzt man auf Videoüberwachung und zivile Beamte im Gedränge.
Nicht nur Dresden kämpft mit diesem Problem. Fast alle deutschen Städte suchen händeringend nach Sicherheitskonzepten, die Schutz bieten, ohne die Weihnachtsstimmung zu beeinträchtigen. Doch wie viel Sicherheit verträgt ein Weihnachtsmarkt, bevor er zur Festung wird? Diese Frage beschäftigt nicht nur Sicherheitsexperten, sondern uns alle in der besinnlichen Zeit.