Die Stadt am Rhein bereitet sich auf einen Karnevalsauftakt der Superlative vor. Am 11.11.2025 werden in Köln über 70.000 Jecken erwartet, die den Start in die fünfte Jahreszeit feiern wollen. Wie die Stadtverwaltung gestern mitteilte, werden die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verstärkt – eine Reaktion auf die Überfüllung im Vorjahr, bei der mehrere Feiernde im Gedränge leicht verletzt wurden.
Vor allem das Kwartier Latäng und der Zülpicher Platz bleiben Brennpunkte. «Wir haben ein komplett neues Zugangskonzept erarbeitet», erklärt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. «Jeder soll sicher feiern können, aber wir müssen Chaos vermeiden.» Das bedeutet: mehr Absperrungen, Einlasskontrollen und erstmals eine digitale Besucherampel, die über soziale Medien in Echtzeit informiert, wo es noch Platz gibt.
Die Kölner Gastronomen atmen auf. Nach zwei schwierigen Jahren sehen sie dem Karnevalsauftakt mit Hoffnung entgegen. «Der 11.11. ist unser wichtigster Umsatztag im Jahr», sagt Brauhaus-Besitzer Peter Schmitz, den ich seit meinen ersten Reportagen in Köln kenne. Sein Lokal am Alter Markt ist seit Wochen ausgebucht.
Bemerkenswert: Die Buchungszahlen der Hotels liegen 15 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die närrische Tradition zieht zunehmend internationale Gäste an. Für die Einwohner bedeutet das gemischte Gefühle. «Manchmal erkenne ich meine Stadt kaum wieder», erzählt mir eine Anwohnerin aus der Südstadt.
Was bleibt, ist die Magie des Karnevals – jenes Gemeinschaftsgefühl, das selbst skeptische Zugezogene mitreißt. Ob die neuen Sicherheitskonzepte den erwarteten Ansturm bewältigen können, wird sich zeigen. Eines steht fest: Die Domstadt wird wieder einmal im närrischen Ausnahmezustand sein. Und vielleicht liegt genau darin der unvergleichliche Reiz dieser rheinischen Tradition.