In Berlin kündigt Wirtschaftsminister Robert Habeck eine Kursänderung bei der staatlichen Heizungsförderung an. Bis zu 70 Prozent der Kosten für eine neue Heizung übernimmt der Staat derzeit – ein Niveau, das angesichts knapper Kassen nicht mehr haltbar scheint. Ab 2024 sollen die Fördersätze deutlich sinken, wobei besonders Besserverdiener mit Einschnitten rechnen müssen.
«Wir müssen Fehlanreize abbauen und Förderung effizienter gestalten», erklärte der grüne Wirtschaftsminister gestern vor Journalisten. Die aktuelle Förderkulisse sei «nicht dauerhaft finanzierbar». Ein Problem, das ich bei meinen Recherchen in Baden-Württemberg immer wieder höre: Handwerker berichten von Hausbesitzern, die sich eine Wärmepumpe nur wegen der hohen Förderung zulegen, obwohl andere Lösungen sinnvoller wären.
Die Zahlen sprechen für sich: Allein 2023 flossen rund 18 Milliarden Euro in die Heizungsförderung. Experten wie Professor Martin Pehnt vom Institut für Energie- und Umweltforschung sehen das kritisch: «Die Förderung muss gezielter eingesetzt werden. Nicht jeder braucht den gleichen Zuschuss.»
Besonders im Fokus: die Einkommensgrenze von 40.000 Euro, ab der die höchsten Fördersätze nicht mehr gelten sollen. Für eine vierköpfige Familie in Hamburg mit mittlerem Einkommen könnte dies den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen erschweren. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer alleinerziehenden Mutter aus München, die genau an dieser Grenze scheiterte.
Eines ist klar: Der klimafreundliche Umbau der Heizungen wird weitergehen – aber zu anderen finanziellen Bedingungen. Für Hausbesitzer gilt: Wer noch 2023 einen Antrag stellt, profitiert von den alten Regeln. Die Entscheidung drängt, die Zeit läuft.
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