In Kiel nimmt die Polizei seit gestern Abend verstärkt Präsenz in der Innenstadt wahr. Nach einer Serie von Einbrüchen in Geschäfte entlang der Holstenstraße – drei allein in der vergangenen Woche – reagieren die Beamten mit zusätzlichen Streifen. Die Täter hatten es vor allem auf Elektronikgeschäfte und Juweliere abgesehen, der Schaden beläuft sich bereits auf über 50.000 Euro.
«Wir haben ein klares Muster erkannt», erklärt Polizeisprecherin Maja Lorenz. «Die Einbrüche finden stets zwischen 2 und 4 Uhr nachts statt, die Vorgehensweise deutet auf eine professionell organisierte Gruppe hin.» Seit meinen Anfängen als Reporterin in Kiel vor fast 15 Jahren erlebe ich immer wieder solche Einbruchswellen, die oft saisonal auftreten – besonders vor Weihnachten.
Die Ermittler vermuten Zusammenhänge mit ähnlichen Vorfällen in Lübeck und Hamburg. Die Täter gehen methodisch vor: Zunächst werden die Sicherheitssysteme deaktiviert, dann die Scheiben mit speziellen Werkzeugen lautlos durchschnitten. Ein Kieler Juwelier, der anonym bleiben möchte, berichtet: «Sie nahmen nur ausgewählte Stücke mit – die wertvollsten. Das spricht für Insiderwissen.»
Parallel beschäftigt die Polizei ein Vorfall am Kieler Hauptbahnhof. Ein 26-jähriger Mann wurde nach einer Auseinandersetzung mit schweren Verletzungen ins UKSH eingeliefert. Die Hintergründe sind noch unklar.
Die Sicherheitslage in Kiel bleibt angespannt. Anwohner und Geschäftsinhaber werden zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Wer verdächtige Beobachtungen macht, sollte umgehend die Polizei informieren. Mehr Informationen zum Verhalten im Verdachtsfall gibt es auf der Website der Polizei Schleswig-Holstein.
Diese Serie von Einbrüchen wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen der Kieler Polizei. In Zeiten knapper Ressourcen steht sie vor der schwierigen Aufgabe, zwischen Präventionsarbeit und akuten Einsätzen zu balancieren – eine Entwicklung, die wir als Bürger dieser Stadt mit Sorge beobachten sollten.