TSV 1860 München Regensburg Spielanalyse: Enttäuschung im Derby
Es war ein Abend zum Vergessen für die Löwen. Nach dem verheißungsvollen Start in die Saison erlebte der TSV 1860 München beim Derby gegen den SSV Jahn Regensburg einen herben Dämpfer. Das 0:4 im oberbayerisch-oberpfälzischen Duell offenbarte schonungslos die aktuellen Schwächen der Mannschaft von Trainer Argirios Giannikis.
Was mich besonders überrascht hat: Die Münchner wirkten von Beginn an überfordert mit der aggressiven Spielweise der Regensburger. Während im Jahnstadion 10.274 Zuschauer eine Heimelf bejubelten, die jeden Zweikampf annahm und mit unbändigem Willen auftrat, präsentierten sich die Sechzger erstaunlich passiv. Die Statistik spricht Bände: Gerade einmal drei Torschüsse brachten die Löwen zustande – keiner davon auf das Tor.
«Wir haben den Kampf nicht angenommen», gestand Giannikis nach dem Spiel. «In der 3. Liga musst du erstmal über Zweikämpfe kommen und dann dein Spiel aufziehen.» Diese Erkenntnis kam jedoch zu spät. Bereits nach 24 Minuten führte der Jahn durch Treffer von Ganaus und Viet mit 2:0, ein Doppelschlag, von dem sich 1860 nicht mehr erholte.
Besonders enttäuschend war die Vorstellung von Routinier Jesper Verlaat, der normalerweise als Fels in der Brandung gilt. Beim dritten Gegentor durch Kother kurz nach der Pause wirkte die gesamte Defensive orientierungslos. Das 0:4 durch Huth in der 77. Minute war der Schlusspunkt einer desolaten Leistung.
Für die mitgereisten Fans aus München, die ihre Mannschaft trotz des Spielverlaufs lautstark unterstützten, bleibt die Hoffnung auf Besserung. Doch die Löwen müssen schnell die richtigen Schlüsse ziehen. In der ausgeglichenen 3. Liga kann eine solche Leistung nicht der Anspruch sein – schon gar nicht für einen Traditionsverein mit Aufstiegsambitionen. Die kommende Trainingswoche dürfte für Giannikis und seine Spieler unangenehm werden. Die zentrale Frage dabei: War dieses Debakel nur ein Ausrutscher oder offenbart es grundlegendere Probleme?